Die letzten Tage sind sehr einsam. Heute war ein sonderlich einsamer Tag.
In guter Gesellschaft vermisse ich sie—die Einsamkeit—aber sobald sie da ist, drückt sie mir auf die Brust, und zerquetscht mein Herz. Wer wäre ich ohne sie?

Sie jagt mich um die sieben Meere und ich bin gerade erst dabei, mir ein richtiges Schiff aufzubauen. Es gibt drei Komponente: Das ewige Schiff, das Ich; der Wind, die Einsamkeit, der es antreibt; und die endlosen Meere, die Leere, das Nichts, das uns umgibt. Eine riesige schwarze Schlucht, und ich kann nicht einmal schwimmen.
Liebe Einsamkeit, wieso jagst du mich ständig? Wer bin ich für dich, hast du dich verliebt in mich? Vielleicht wohl eher andersherum, ich habe mich in dich verliebt. 

Der Wind—du—bläst mir die Haare um die Ohren, damit ich Musik hören kann, obwohl ich vom Tod umgeben bin. Nur das Schreiben lässt mich vergessen und erinnern zugleich. Zur Ruhe kommen und vom Wind getrieben werden.

Was mache ich hier? Mein Atem hat sich beruhigt, denn das Schreiben brachte mich zurück zu mir. Doch wohin mich dieser Ort führt, kann ich leider nicht beantworten. Ich kann leider nur sagen, dass schreiben wie weinen ist. Ich kann nur weinen, und nichts anderes als das. Und das nicht einmal gut. Meine metaphorische Handschrift ist gekrümmt und kaum leserlich, und alles geht den Bach herrunter, so wie es schon immer der Fall war. Ich werde müde… 


6. Dezember 2023

Die Tage verschwimmen ineinander und ich höre nichts als meine Stimme. Ich bin mir nicht sicher, woher sie kommt. 

Ohne Rand und ohne Struktur verwesen meine Tage vor sich hin. Ist das nicht der Sinn des Lebens? Der ewige Gesang des Vergessens — daraus eine Sinfonie zu kreieren. Die Komposition des Lebens…

Warum schreibe ich? Es fließt aus meiner Hand wie Blut aus einer aufgerissenen Ader.